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Das Kyoto-Protokoll ist ein internationales Abkommen, das am 11. Dezember 1997 in Kyoto, Japan, verabschiedet wurde und am 16. Februar 2005 in Kraft trat. Ziel des Protokolls war es, den globalen Klimawandel zu bekämpfen, indem die Treibhausgasemissionen reduziert werden. Es ist eine Erweiterung der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) von 1992.

Wichtige Punkte des Kyoto-Protokolls:

Verbindliche Ziele für Industrieländer: Das Protokoll legte rechtsverbindliche Ziele für 37 Industrieländer und die Europäische Union fest, ihre Treibhausgasemissionen im Zeitraum von 2008 bis 2012 durchschnittlich um 5,2 % unter das Niveau von 1990 zu senken.

Marktbasierte Mechanismen: Um die Ziele zu erreichen, wurden mehrere marktbasierte Mechanismen eingeführt:

  • Emissionshandel: Länder, die ihre Emissionen stärker reduzieren als gefordert, können die überschüssigen Einsparungen an andere Länder verkaufen.

  • Clean Development Mechanism (CDM): Industrieländer können in Emissionsminderungsprojekte in Entwicklungsländern investieren und dafür Gutschriften erhalten.

  • Joint Implementation (JI): Industrieländer können in Projekte zur Emissionsminderung in anderen Industrieländern investieren und Emissionsreduktionseinheiten (ERUs) erhalten.

  • Flexible Umsetzung: Das Protokoll erlaubte den Ländern Flexibilität bei der Erfüllung ihrer Ziele. Sie konnten nationale Maßnahmen umsetzen, am Emissionshandel teilnehmen oder in Projekte im Ausland investieren.

  • Überwachung und Durchsetzung: Es wurde ein Compliance-Ausschuss eingerichtet, um die Einhaltung der Verpflichtungen der teilnehmenden Länder zu überwachen und durchzusetzen.

Zweite Verpflichtungsperiode (Doha-Änderung): 2012 wurde das Protokoll durch die Doha-Änderung bis 2020 verlängert, die eine zweite Verpflichtungsperiode festlegte. Allerdings wurde diese Änderung nicht allgemein akzeptiert, und einige Länder, darunter Kanada, Russland und Japan, übernahmen keine neuen Ziele.

Kritik und Auswirkungen: Das Kyoto-Protokoll wurde dafür kritisiert, dass es Schwellenländer wie China und Indien nicht zu Emissionsreduktionen verpflichtete. Die USA unterzeichneten das Protokoll, ratifizierten es jedoch nie. Trotz der Kritik gilt das Kyoto-Protokoll als wichtiger Schritt in der internationalen Klimapolitik und legte den Grundstein für spätere Abkommen wie das Pariser Abkommen von 2015.

Das Kyoto-Protokoll bleibt ein bedeutender Meilenstein in den globalen Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels.