Der Holzbau selbst sowie die einzelnen Bauweisen werden durch zahlreiche Begriffe sowie länder- und regionsspezifische Terminologien charakterisiert. Grundsätzlich kann in den Holz-Leichtbau, den Holz-Massivbau, den Holz-Mischbau als Kombination dieser beiden Bauprinzipien sowie den Mischbau unterschieden werden. Bei Letzterem gelangen Baustoffe wie Beton und Stahl im Verbund mit einzelnen Holzwerkstoffen zum Einsatz. Ein Holz-Leichtbau wird grundsätzlich durch die Rippen- bzw. Riegelbauweise, die Tafel- bzw. Rahmenbauweise (in Nordamerika auch in Form des Balloon Framing oder Platform Framing angewandt), die Skelettbauweise oder die Fachwerkbauweise errichtet. Im Holz-Massivbau kann hinsichtlich der Bauweise in den traditionellen Blockbau, den Brettstapelbau und den Brettsperrholzbau unterschieden werden. Außerdem wird im Holzbau die Raumzellenbauweise eingesetzt.
Der klassische Holzbau von heute wird hauptsächlich durch den Holzrahmenbau, den Holzskelettbau und den Holzmassivbau sowie deren variierende Kombination (auch mit anderen Baustoffen wie bspw. Beton bei Holz-Beton-Verbunddecken) bestimmt. 1)

Die oftmals nicht miteinander vergleichbaren bzw. teils variierenden Terminologien und Bezeichnungen der Holzbauweisen erschweren eine eindeutige Begriffsbestimmung. Jedoch lassen sie sich anhand von einigen Merkmalen klassifizieren und systematisieren.
Dies betrifft einerseits die Tragstruktur mit linearen und flächigen Tragsystemen bzw. Tragelementen. Andererseits kann aufgrund der Verbindungstechnik in formschlüssige (zimmermannsmäßige) Holz-Holz-Verbindungen sowie metallische (ingenieursmäßige) Verbindungen unterschieden werden. Eine weitere Differenzierung erfolgt anhand der verwendeten Holzquerschnitte, wobei hierbei eine Gliederung in Brettquerschnitte, Vollholzquerschnitte und Additionsquerschnitte, welche durch mechanische Verbindung oder Verklebung entstanden sind, vorgenommen wird.
Zusätzlich ist auch die Klassifizierung gemäß dem Vorfertigungsgrad zulässig, da hierbei in die Baustellenfertigung bzw. Teilvorfertigung sowie in die je nach Ausstattungsgrad vorherrschende Vorfertigung gegliedert wird. Letzten Endes kann auch das zugrunde liegende Montageprinzip in vertikaler Richtung in geschoßhohe oder gebäudehohe Aufbauten sowie in horizontaler Richtung in Bauteile im Raster-, Raum- oder Grundrissmaß unterschieden werden.
Durch den Materialeinsatz bzw. die Art der tragenden Konstruktion ist unabhängig von der Art der Anwendung in die Holzleichtbauweise und die Holzmassivbauweise zu unterscheiden. Die Unterscheidung ergibt sich aufgrund der Ausführung der tragenden Struktur sowie des Umstandes, dass im Fall der Holzmassivbauweise die tragende Ebene eindeutig von der Dämmebene getrennt wird, wohingegen bei der Holzleichtbauweise die Dämmebene in der lastabtragenden Ebene angeordnet ist.

1) Vgl. KOPPELHUBER, J.: Bauprozessmanagement im Industriellen Holzbau – Ableitung eines Bauprozessmodells zur Prozess- und Ablaufoptimierung im Holzsystembau. S. 213ff
50) KOPPELHUBER, J.: Bauprozessmanagement im Industriellen Holzbau – Ableitung eines Bauprozessmodells zur Prozess- und Ablaufoptimierung im Holzsystembau. S. 214
51) KOPPELHUBER, J.: Bauprozessmanagement im Industriellen Holzbau – Ableitung eines Bauprozessmodells zur Prozess- und Ablaufoptimierung im Holzsystembau. S. 215; weiterentwickelt aus: SCHICKHOFER, G.: Holzbau – Konstruktionen aus Holz. S. C.3/4